Zurück zur Startseite
Letzte Überarbeitung: 26.10.2011

Orchideen Kultur-Praxis-Hinweise!

zur Förderung der Praxis in der Orchideenkunde


Orchideen, ein ganz faszinierendes Hobby.
Grundsätzliches: Beim Einkauf von Orchideen sollte sicher sein, dass diese aus hiesigen Kulturen stammen. Nur die ortsbezogenen künstlichen Nachzuchten können mit einer gewissen Pflege dem Interessenten Freude bereiten. Standortentnahmen sind niemals von langer Lebensdauer und eigentlich nur für die fachmännische Vermehrung geignet. Doch das ist ein spezielles Wissensgebiet, welches noch nicht einmal an Universitäten unterrichtet wird.
Kaufen Sie also Orchideen nur dort, wo sie auch sicher sein können, dass diese an unseren Jahresrhythmus, Lang- und Kurzzeittag von Anfang an gewöhnt sind, und vielleicht noch bei etwas mehr Interesse, wo man sie auch beraten kann, was Pflege Umpflanzen, Wasser, Düngen und anderes betrifft. Auch weitere Wege dorthin können durchaus lohnend sein. Weltweit werden heute die seltensten Orchideen in Gärtnereien vermehrt und sind dort für jeden erhältlich. Der Anspruch der Orchideen setzt aber einige Kenntnisse voraus, deshalb wenden Sie sich bei Fragen besonders an Fachbetriebe, die sich intensiv mit der Anzucht von Orchideen beschäftigen, um Ihren Wissensdurst zu stillen. Dort ist man gern bereit, Ihre Fragen zu beantworten und Ihnen eventuell helfen, sich einfühlen zu können. Es bedarf nur ein ganz wenig der Kenntnisse über Orchideen und man kann an diesen Pflanzen ein Leben lang Freude haben. Nicht nur weil sie lange blühen, sondern weil sie auch immer wieder blühen können, denn ihr Alter ist nur durch die Pflege zu begrenzen. Gerade darin sind sie aber entgegen aller vorgefassten Meinungen langfristig sehr anpassungsfähig.
Die Farben und Formen sind unendlich, wie die Bilder zeigen mögen. Ein jeder wähle deshalb nach seinem ganz persönlichen Geschmack. Umpflanzen niemals in Erde, sondern in gut durchlüftendes Orchideensubstrat.

Wasser: Alle Orchideen lieben salzarmes Wasser, aber kein salzfreies, also destilliertes Wasser. Eine Möglichkeit für jeden, dies zu erfüllen, ist einwandfreies Regenwasser. Damit meinen wir Regen, der von einem normalem Dach kommt und nicht von einem frisch geteerten oder neuen, vielleicht auch noch gestrichenen Elementen, Säurelösungen mitbringt. Derartiges muss erst einige Zeit auslaugen, Teer ist dabei sehr schwierig.
Eine andere Möglichkeit ist, gefiltertes Leitungswasser abstehen zu lassen. Füllen Sie dieses Wasser in ein höheres Gefäß und lassen Sie es einige Tage stehen. Das enthaltene Salz sinkt in dieser Zeit nach unten. Die obere Hälfte ist relativ salzfrei. Diese wird vorsichtig abgegossen, so vorsichtig, dass sie sich nicht beim Abgießen wieder vermischt.

Licht: Hell, aber keine direkte Sonne. Am besten geeignet sind Ost- oder Westfenster sowie ein helles Nordfenster. Am Südfenster von Frühjahr bis Ende Sommer weiter von der Scheibe wegrücken und vor den direkten Sonnenstrahlen schützen. Bei Pflanzen in Räumen also niemals direktes Sonnenlicht zulassen, normales Schattieren oder Abdecken mit Seidenpapier verhindert bei direkter Sonneneinstrahlung, vor allem im Frühjahr, Verbrennungen. Denken Sie an Ihren eigenen Sonnenbrand und die Brennglaswirkung der Wassertropfen.

Düngen: Sehr wenig, bei normalen Düngern 1/4 der angegebenen Konzentration, bei Orchideendünger dauerhaft laut Angabe eher weniger.

Luft: Viel Frischluft, aber keine Zugluft. Im Sommer fühlen sich, besonders während des Urlaubs, einige auch im Garten oder auf der Terasse oder unter günstigen Bedingungen und Vorrichtungen und entsprechender Ausrichtung auch auf dem Balkon wohl.

Gießen: Mit Regenwasser, oder wie beschrieben mit salzarmen Wasser. Pflanze reichlich wässern, dann gut abtrocknen und nicht im sondern über dem Wasser stehen lassen. Bei warmem Wetter oder trockener Heizungsluft morgens und mittags sprühen. Es darf kein Wasser - besonders abends - im Blattherz stehenbleiben.

Temperaturen: Tagsüber sollte die durchschnittliche Temperatur 18 bis 22°C betragen, nachts kann sie auf 16°C absinken. Wenige Grade nach oben oder unten sind mehr oder weniger Herkunftbezogen oder Gewöhnungseffekte. Deshalb rät der Fachmann, immer wieder bei längerer Beschäftigung auf sich anpassende Selektionen zu achten.

Umpflanzen: Alle 2 bis 3 Jahre ist selbst guter Pflanzstoff zu ersetzen. Der neue Topf sollte nicht zu groß sein. Je nach Gattung gilt eine alte Praxisregel: "Zwischen Pflanze und Rand sollte maximal nur die Breite von zwei nebeneinander liegenden Fingern sein". Als Weiterbehandlung frisch umgepflanzter Orchideen mag folgendes beachtet werden:
24 Stunden nicht giessen, damit Schnitt- und BruchWunden sich schliessen können.
3-4 Woch3n nicht Düngen, hungrige Pflanzen bilden schneller neue Wurzeln.
Wurde schlechtes Wurzelwerk festgestellt, zusätzlich zum Giessen morgens und am späten Nachmittag besprühen, besonders die Blattunterseiten. Die Pflanzen können Verdunstung sparen und evtl. noch Feuchtigkeit aufnehmen.
Sobald sich neue Wurzeln gebildet haben, normale Behandlung. Es braucht nur noch bei zu trockener Luft gesprüht werden.

Besuchen Sie Treffen von Orchideeninteressenten:
Hier ist der Erfahrungsaustausch bezüglich der lokalen Vorgaben am effektivsten.


Zurück zur Startseite